Privatärztlicher Notdienst Rhein-Main-Gebiet
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Botulismus
Botulismus ist eine sehr ernste und gefährliche Krankheit, die durch Botulinumtoxin verursacht wird. Dieses Gift verursacht eine Muskellähmung, die vom Gesicht ausgeht und sich auf andere Organe ausbreitet, und wenn es die Atemmuskulatur erreicht, führt es zu deren Versagen. Eine Bakterienart namens Clostridium botulinum produziert dieses Toxin. Alle Arten von Botulismus führen schließlich zu Lähmungen, daher gilt jede Art von Botulismus als medizinischer Notfall. In der Vergangenheit führte diese Krankheit oft zum Tod, aber in letzter Zeit bestehen Antitoxine oder Gegenmittel, die eine Genesung bewirken. Alle Fälle von Botulismus sind meldepflichtig.
Geschichtliches
J. Kerner (1786-1862) stellte als erster einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von faulem Blut- und Leberwurst und schweren Krankheitsbildern her, die oft zum Tode führten. Van Ermengem gelang es erst 1897 die Keime, die diese Erkrankung verursachen, zu isolieren. Da sind sie hauptsächlich in verdorbenen Würsten (lat. „botulus“) gefunden wurden, wurden man den Namen C. botulinum gegeben.
Symptome
In Fällen, in denen die Krankheit durch Nahrungsaufnahme verursacht wird, sind ihre Symptome Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, gefolgt von Verstopfung und Blähungen. Der Patient kann andere Symptome wie Schwäche und Atembeschwerden haben. Diese Symptome treten normalerweise zwischen 18 und 36 Stunden nach dem Verzehr des kontaminierten Lebensmittels auf, aber die Symptome können drei Stunden bis 8 Tage nach dem Verzehr auftreten.
In Fällen, in denen Botulismus durch eine Wunde verursacht wird, zeigen die Hirnnerven, die ersten Symptome der Krankheit. Dann breiten sich diese Symptome auf andere Organe des Körpers aus. Die Inkubationszeit dieser Krankheit liegt zwischen 4 Tagen und 2 Wochen. Sowohl bei Botulismus, der durch eine Lebensmittelvergiftung verursacht wird, als auch bei Botulismus, der durch eine Wunde verursacht wird, sind die neurologischen Anzeichen und Symptome bei Erwachsenen ähnlich, aber die Symptome von Wundbotulismus können länger dauern, bis sie auftreten.
Der Patient kann Diplopie oder verschwommenes Sehen erfahren. Schwäche der Augenlider, Schwäche im Gesicht, Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden und undeutliche Sprache sind weitere Symptome dieser Krankheit. Während dieser Krankheit werden die Muskeln schwach. Im nächsten Stadium tritt eine Lähmung auf. Ohne Behandlung wird die Atemmuskulatur des Patienten schließlich vollständig gelähmt, was zum Versagen des Atmungssystems und schließlich zum Tod des Patienten führt. Während dieses Vorgangs bleibt der Patient bei Bewusstsein.
Ursache
Botulinumtoxin ist ein Toxin, das von einem Bakterium namens Clostridium botulinum produziert wird, das im Boden und Gewässerschlämmen vorkommt. Dieses Bakterium kann in den genannten Umgebungen als resistente Spore überleben.
Das Bakterium C. botulinum produziert Sporen, die in Lebensmitteln überleben können, die nicht ordnungsgemäß konserviert und gemäß den Standards gelagert wurden. Diese Sporen produzieren an solchen Orten Toxine, das, wenn es konsumiert wird, selbst in sehr geringen Mengen, zu schweren Vergiftungen führt.
Botulismus ist eine sehr ernste Krankheit. Diese Krankheit kann nicht von einer Person auf eine andere übertragen werden. Botulismus wird durch Botulinum-Neurotoxine (BoNT) verursacht. Diese Toxine sind hochgiftige Stoffwechselprodukte, die von grampositiven und obligat anaeroben sporenbildenden stäbchenförmigen Bakterien der Gattung Clostridium produziert werden. Hauptproduzent ist Clostridium (C.) botulinum. Darüber hinaus können Stämme von C. baratii, C. butyricum und C. argentinense Neurotoxine produzieren.
Arten von Botulismus
Es gibt verschiedene Arten von Botulismus:
Lebensmittelbotulismus: Diese Krankheit wird durch den Verzehr von Lebensmitteln verursacht, die mit Botulinumtoxin kontaminiert sind.
Wundbotulismus: Diese Krankheit tritt auf, wenn Bakterien in eine offene Wunde eindringen und dieses Toxin in der Wunde produzieren. Intravenösem, subkutanem oder intramuskulärem Drogengebrauch sind normalerweise dieser Art von Botulismus ausgesetzt.
Kinderbotulismus: Diese Krankheit tritt bei Kindern auf, wenn diese Bakterien oder Sporen in das Verdauungssystem und den Darm von Säuglingen gelangen. Dieses Bakterium kann natürlich im Stuhl eines Kindes vorhanden sein.
Ärztlich verursachter oder iatrogener Botulismus: wird durch eine Überdosis Botox verursacht. Diese Art von Krankheit hat in letzter Zeit aufgrund der Verbreitung der Botox-Therapie zugenommen.
Inhalationsbotulismus: Die Krankheit resultiert aus zufälliger oder gewollter Freisetzung von Botulinumtoxin als Aerosol. Nach Inhalation wird das Toxin vom Blutstrom aufgenommen und im Körper verteilt, wo es die typischen Symptome des Botulismus auslöst.
Diagnose
Ein Botulismus ist verdächtig, wenn mehrere Personen, die in den letzten 3 Tagen zusammen gegessen haben, über ähnliche Botulismus-Symptome klagen. Klinische Zeichen von Botulismus in Verbindung mit der Anamnese liefern die ersten und wichtigsten Anzeichen für Botulismus. Anamnestische Hinweise sind:
• Konservierter Lebensmittel gegessen haben
• Ähnliche Symptome in der Familie, die das gleiche Produkt verzehrt haben.
Auch bei Patienten mit frisch infizierten Wunden oder Drogenmissbrauch besteht ein Anfangsverdacht auf Wundbotulismus.
Laboruntersuchung
Bei Verdacht auf Botulismus sollten sofort Proben wie Serum, Wundabstriche, Stuhl (bei Säuglings- und Lebensmittelbotulismus) und Magen-/Erbrochenes entnommen werden. Falls das Gift möglicherweise eingeatmet wurde, sollte zur Gewinnung von Untersuchungsmaterial ein Nasenschleimhautabstrich und ggf. eine Bronchiallavage durchgeführt werden. Bei Verdacht auf lebensmittelbedingten Botulismus sollten auch verdächtige Lebensmittel (Haushaltskonserven, Fleisch- oder Fischprodukte) untersucht werden. In Lebensmitteln lassen sich häufig Krankheitserreger und Nervengifte nachweisen.
Toxinnachweise
Maus-Inokulationstest (Bioassay) ist obligatorisch. Botulinum-Neurotoxin (BoNT) wird jedoch in weniger als der Hälfte der Fälle im Serum oder Stuhl von Patienten mit lebensmittelbedingtem Botulismus nachgewiesen. Bei hinreichendem Verdacht auf Botulismus sollte mit der Behandlung begonnen werden, bevor die Testergebnisse vorliegen, da die Gabe von Antitoxin zeitlich begrenzt ist. Neben dem Maus-Bioassay hat sich der In-vitro-Nachweis von BoNT mittels ELISA, PCR, Real-Time-PCR oder Massenspektrometrie (Endopep-MS) etabliert. Sie haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und ermöglichen die Bestätigung der Diagnose in wenigen Stunden. Bei infektiösem Botulismus bei Säuglingen und Erwachsenen sollte eine anaerobe Kultur aus Stuhl und bei Wundbotulismus aus Wundmaterial angelegt werden.
Da die Symptome dieser Krankheit einigen neuromuskulären Erkrankungen wie dem Guillain-Barre-Syndrom und der Myasthenia-Gravis-Krankheit ähneln, sind für eine endgültige Diagnose einige spezialisierten Untersuchungen und Tests erforderlich. Zu diesen Tests gehören Gehirnscan, Liquoruntersuchung und EMG-Elektromyogramm.
Behandlung
Nach einigen Wochen lassen die Lähmungssymptome allmählich nach. Bei Diagnose im Frühstadium von Lebensmittelbotulismus und Wundbotulismus kann die Behandlung mit einem Gegengift (Antitoxin) begonnen werden, das die Aktivität des Giftes im Blutkreislauf stoppt; Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zur Anaphylaxie wurden bei 9 % der Patienten nach Antitoxingabe beobachtet. Daher wird vor der Verabreichung ein intrakutaner Test empfohlen. Natürlich muss der Patient in diesem Fall ins Krankenhaus eingeliefert und überwacht werden.
Bei Wundbotulismus sollte ein umfangreiches chirurgisches Debridement durchgeführt werden, und eine Antibiotikatherapie mit den Aminoglykosiden Penicillin G und Clindamycin sollte nicht angewendet werden, da sie die neuromuskuläre Blockade verstärken können.
Eine Magenspülung ist nicht angezeigt. Bei eindeutigen Hinweisen jedoch, wenn kürzlich BoNT-haltige Lebensmittel verzehrt wurden, kann der Mageninhalt endoskopisch entfernt werden und es besteht eine realistische Aussicht, dass kontaminierte Lebensmittelreste noch rechtzeitig entfernt werden können.
Der Einsatz von Cholinesterasehemmern erscheint jedoch sinnvoll, da sie die Verweildauer des noch vorhandenen Acetylcholins im synaptischen Spalt verlängern.
Komplikationen
des durch Botulismus verursachten respiratorischen Versagens können natürlich zum Tod führen, in den letzten 50 Jahren ist die Sterblichkeitsrate von Botulismus-Patienten von 50 % auf 8 % gesunken, aber Komplikationen wie vorzeitige Ermüdung und Atemnot bleiben lange Zeit bestehen, die eine Behandlung erfordert.
Vorbeugung
Da das Botulismus-Toxin bei großer Hitze zerstört wird, sollten Konserven vor dem Verzehr 10 bis 20 Minuten gekocht werden. Honig ist eines der Lebensmittel, das mit Clostridium botulinum-Bakterien kontaminiert sein kann, daher ist es besser, ihn nicht zum Füttern von Babys unter 12 Monaten zu verwenden.
Die Ratschläge dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden und können einen Arztbesuch nicht ersetzen.
DR.MED.AFSHIN SERESTI
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